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Plastische Bildbearbeitung

10.11.2005

Roger ist über die Seite eines Fotographen gestolpert, der eindrucksvoll beweist, dass kein Mensch so perfekt aussehen kann, wie ein Modell – nicht mal die Damen und Herren selbst. In der professionellen Fotografie – und das ist kein Geheimnis – ist die Nachbearbeitung der Bilder vollkommene Normalität – und das, obwohl ja bereits bei der Aufnahme durch Kosmetik und geschickte Beleuchtung optimale Bedingungen geschaffen werden. Was der Betrachter zu sehen bekommt, ist nichts als eine Illusion.

Und jetzt habe ich auch mal mit meinem Gimp experimentiert. Das Ergebnis von etwa einer halben Stunde Spielerei:

JC - Vorher JC - Nachher
JC - Vorher JC - Nachher

Zunächst mussten die schlechten Lichtverhältnisse des Schnappschusses ausgebessert werden, das ist recht banal und mit zwei-drei Mausklicks erledigt. Beim Retouchieren bin ich dann meinen Mimikfalten und dem Pickel auf der Stirn zu Leibe gerückt (und habe mich bei der Gelegenheit meiner Sommersprossen entledigt). Außerdem habe ich die Schatten unter den Augen aufgehellt. Mit etwas mehr Erfahrung in dem Bereich hätte ich sicher beispielsweise meine Nase begradigen oder den Haaransatz etwas tiefer ziehen können…

Wie Roger sagt: keine Angst vor dem Weihnachtsgebäck! Bis zum Sommer 2006 habe ich ja Zeit zu üben und kann dann trotzdem Strandbilder mit Waschbrettbauch präsentieren :-)

Schutzvorkehrungen vor „entwicklungsbeeinträchtigenden“ Inhalten

9.11.2005

Als ich in der Pubertät anfing, mich für das andere Geschlecht zu interessieren, bekam ich Stilaugen bei der Dessous-Werbung in der „Brigitte“ meiner Mutter. Auch Versandhauskataloge bekamen einen neuen Reiz: die Spielzeugseiten wurden jedenfalls zunehmen langweilig. Irgendwann kaufte auch ich meinen ersten „Playboy“ – 16 war ich da sicher noch nicht, das hat am Kiosk aber auch niemanden interessiert. Natürlich bin ich auch vor dem jeweiligen „Schutzalter“ in Kinos gegangen und habe Gewalt verherrlichende Computer-Spiele gespielt, ganz ohne das OK einer Jugendschutzbehörde.

Trotzdem denke ich bei „Magnum“ an Eis oder den TV-Detektiv, besitze keine Waffe um unliebsame Menschen brutal abzuschlachten. Ich grabsche fremden Frauen in der Straßenbahn nicht an den Busen und habe auch nicht das Bedürfnis sie zu vergewaltigen, selbst wenn ihr Outfit noch so sexy ist.

Aber heute gibt es ja das Internet und deswegen kommen die armen Kindlein viel leichter als wir damals an „entwicklungsbeeinträchtigende“ Inhalte, vor denen sie daher natürlich noch viel besser geschützt werden müssen. Da ich keine Porno-Seiten ansurfe, sind die Jugendschutz-Bestimmungen weitgehend an mir vorüber gegangen. Aber nicht vollkommen: denn natürlich will ich als Erwachsener auch mal die unzensierte Version einer DVD kaufen. Und weil ich keinen Nerv auf irgendwelche Identifizierungsverfahren habe, gehe ich die „ab 18“-Version von „Kill Bill“ eben im echten Laden kaufen (wo die Kassierin die Hülle achtlos über den Scanner zieht und ich wetten würde, dass auch ein Minderjähriger wunderbar mit der nicht für ihn bestimmten Fassung des Films aus dem Laden laufen könnte).

Aber weitaus häufiger kaufe ich solche Artikel eben online, weil das schlicht bequemer ist. Noch. Weil nun der Jugendschutz auch schon für „ab 16“-Artikel verschärft werden soll, wie Heise schreibt:

Noch einen Schritt weiter gehen die Länder allerdings nun bei den Bestimmungen zur Abgabe von Bildträgern, die von der Freiwilligen Selbstkontrolle Film (FSK) beziehungsweise der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) die Kennzeichen „Freigegeben ohne Altersbeschränkung“, „Freigegeben ab sechs Jahren“, Freigegeben ab zwölf Jahren“ oder „Freigegeben ab sechzehn Jahren“ erhalten haben. Auch dafür soll „im Zweifelsfall“ eine Altersüberprüfung stattfinden, heißt es in dem von den Behörden zur Veröffentlichung vorbereiteten Papier. Danach muss ein Online-Händler künftig also eigentlich prüfen, ob ein 13-Jähriger einen „ab-16-Film“ zu ergattern versucht.

Diese zunehmenden Eingriffe des Staates nerven. Ich kann schon jetzt – obwohl ich keine Kinder habe – den Jugendschutz meines Premiere-Dekoders nicht ausschalten (wenn also ein Film „ab 16“ eingestuft ist und vor 22h ausgestrahlt wird, muss ich ihn mit der Fernbedienung für mich freischalten). Und wenn das so weitergeht, muss ich dem Online-Händler demnächst meinen Ausweis zeigen, wenn ich einen der wenigen Filme ohne Altersbeschränkung kaufen will.

Ist Jugendschutz nicht zunächst mal Aufgabe der Erziehungsberechtigten? Ohnehin können Eltern besser als eine Behörde entscheiden, ob der 15-jährige Sohn die Reife hat, einen „ab 16“-Film zu sehen oder nicht. Man sollte auch erwarten können, dass sie einen gewissen Überblick über die Einkäufe ihrer Kinder haben – und nicht glauben, die „Beschaffung“ durch solche Reglementierungen verhindern zu können.

Buch-MeMe

8.11.2005

Mela hat mit das etwas andere Buch-MeMe zugeworfen:

  • Schnapp dir das nächste greifbare Buch,
  • blättere zu Seite 23,
  • finde den 5. Satz,
  • poste den 5. Satz,
  • und setze diese Anleitung davor.

Also gut. Bei mir liegen gerade allerdings weniger Romane oder schöne Geschichten in greifbarer Nähe, sondern Fachbücher. Am nächsten:
Bonfadelli, Heinz: Medienwirkungsforschung II. Anwendungen. 2. Auflage, UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz, 2004

Sorry ;-)

Die bis jetzt diskutierten Wirkungsphänomene und korrespondierend die darauf bezogenen theoretischen Perspektiven beinhalten auf drei Ebenen verschiedenste mediatisierende Prozesse.

Ich reiche das Stöckchen weiter an back2frog und Rayson.

In a perfect world…

7.11.2005

Wahre Worte aus dem Chat – http://bash.org/?203815:

In a perfect world… spammers would get caught, go to jail, and share a cell with many men who have enlarged their penisses, taken Viagra and are looking for a new relationship.

Stimmt doch, oder?

Job-Angebot als Geldwäscher

6.11.2005

Es gibt sicher genügend Leute, die darauf reinfallen… Aber: wie blöd muss man sein? Also: Du bekommst eine Mail von einer vorgeblich amerikanischen Firma, die „Finanzvertreter“ sucht. Was Deine Aufgabe wäre, beschreiben sie wie folgt:

Der Kunde unserer Gesellschaft überweist eine gewisse Summe auf das Konto unseres Finanzvertreters. Der Finanzvertreter hebt dieses Geld in einer beliebigen Bankgeschäftsstelle ab und überweist es an uns über das System Western Union. Solche Überweisungen können mehrmals am Tage wiederholt werden.

Allerspätestens hier überprüfst Du, wie diese Mail den Spam-Filter passieren konnte. Denn: Muss man wissen, dass Phisher – also jene, die Bankkunden mit gestohlenen PINs und TANs um ihre Ersparnisse erleichtern – genau so vorgehen, um misstrauisch zu werden? Ich glaube nicht. Dass es hier um nichts anderes als Geldwäsche geht, sollte einem Blinden mit Krückstock klar sein. Trotzdem sei Heise zitiert:

Um das Konto eines Opfers auszuplündern und dabei so gut es geht die Spuren zu verwischen, nutzen die Drahtzieher der Phishing-Angriffe zwei oder mehrere Mittelsmänner. Mit den geklauten Bankdaten überweist Täter A einen Betrag auf das Konto eines oftmals deutschen Strohmannes. Der wird in der Regel über dubiose Foren und Mails angeworben und stellt sein Konto für Überweisungen bereit. Dafür soll er beispielsweise zehn Prozent der Summe erhalten, die über ihn transferiert wird. Das von Täter A empfangene Geld zahlt der Strohmann abzüglich seiner Provision anschließend bei Western Union ein und sendet dem Drahtzieher den Auszahlungscode, der sich damit in einer der in 190 Ländern vertretenen Western-Union-Niederlassung das Geld auszahlen lässt.

Unnötig zu erwähnen, dass die Domain der o. g. „amerikanischen“ Firma durch eine Person in Belize registriert wurde und der Rechner mit der Website in Korea steht ;)

Ebenso unnötig zu erwähnen, dass bei jenen, die glauben so leicht und schnell reich zu werden, recht bald die Polizei klingeln wird. Denn im Gegensatz zu ihren Auftraggebern, sind sie leicht zu ermitteln.

Ist Musik von Sony-BMG eine Einladung für Hacker?

4.11.2005

Für die Musikindustrie ist der zahlende Kunde ein gefährlicher Feind: er könnte ja Kopien seiner CDs anfertigen und illegal verteilen. Deswegen hat Sony-BMG eine besondere Variante von Un-CDs ersonnen, die „ConnecteD“ (das Unternehmen lamentiert auf der zugehörigen Homepage, dass Apple ganz böse zu seinen Kunden sei, weil es das einfache Zusammenspiel dieser Un-CDs mit iTunes verhindere).

Nun stellt sich heraus, dass „ConnecteD“ auf Windows-Rechnern eine „Rootkit“-Software installiert (und versteckt), welche von Hackern genutzt werden könnte um den betroffenen Rechner zu missbrauchen. Zudem ist die Software offenbar so grauenhaft zusammengeschustert, dass es im Extremfall eine Windows-Installation komplett unbrauchbar machen kann: sogar im für Problemfälle vorgesehenen „abgesicherten Modus“ sitzt es im Hintergrund und fragt alle zwei Sekunden alle laufenden Prozesse nach geöffneten Dateien (das dann gleich acht mal) ab – dabei ist es egal, ob eine CD eingelegt ist oder nicht. [Prickelnde Details auf Englisch]

DANKE, SONY-BERTELSMANN! Auch wenn Ihr Euch jetzt um Schadensbegrenzung (lachhaft: den De-Installer für die gefährliche Software gibt es nicht per direktem Download) bemüht, Ihr habt uns eindrucksvoll bewiesen, dass der Musikindustrie keinen Millimeter über den Weg zu trauen ist.

Siehe beispielsweise hier, hier und hier.

Deswegen: Augen auf beim Musikkauf, insbesondere wenn Du CDs mit Deinem Rechner abspielen willst!

Update (8.11.05): Die Software, die Musik von Sony-BMG auf dem PC des arglosen Kunden installiert, „telefoniert nach Hause“ – übermittelt also diverse Daten an das Musiklabel, wie Heise berichtet:

Während Sony BMG nun versucht, seinen Ruf mit beschwichtigenden Mitteilungen und Software-Updates zu retten, gibt es schon die nächsten Hiobsbotschaften: die Player-Software auf den CDs, die den umstrittenen Rootkit-Kopierschutz mitinstalliert, telefoniert nach Hause. Die dabei übertragenen Daten wie Uhrzeit, IP-Adresse und Album-ID gäben Sony BMG die Möglichkeit, Nutzungsprofile zu erstellen. First 4 Internet, die den XCP-Kopierschutz für Sony BMG entwickelt, wiegelt jedoch gegenüber Mark Russinovich ab, dass diese Funktion lediglich der Übertragung von Bannern dient und nicht anderweitig verwendet würde.

Sony-BMG behauptet übrigens, all diese unerfreulichen Dinge seien nicht bei in Deutschland erhältlichen CDs zum Einsatz kommen. Ich komme für mich persönlich jedoch nicht zu dem Schluß, dass ich diesem Unternehmen bereit bin zu vertrauen.

Endlich wieder richtigen Kaffee trinken!

3.11.2005

Endlich wieder!Meine alte Jura hatte sich vor einer guten Weile verabschiedet und mir fehlte der Kaffee aus so einer Maschine deutlich. Aber ich wollte nicht mehr so ein wartungsunfreundliches Gerät, welches trotz hohem Preis eine verhältnismäßig kurze Lebensdauer hat.

Sehr gut gefällt mir das Konzept meiner neuen Maschine von De Longhi – die Technik teilt man sich offenbar mit Saeco und Gaggia: die Brühgruppe ist herausnehmbar und somit gut zu reinigen bzw. im Wartungsfall leicht zu tauschen. Weniger gut gefielen mir die Preise. Stolze 700 bis 800 Euro soll so ein Gerät kosten. Auch die baugleiche Maschine von Privileg (Quelle) ist nicht wirklich günstiger. Und dann fand ich einen Versender, der diese Maschine für unter 450 Euro anbot. Ist doch ein Wort, oder? Jedenfalls konnte mich die Vernunft jetzt nicht mehr bremsen und die Sucht setzte sich durch.

(Vom Ausprobieren der verschiedenen Einstellungen holte ich mir heute auch gleich einen fetten Koffein-Flash *g*)

Downloaden, so lange es noch geht!

3.11.2005

Unter http://www.taz.de/pt/.etc/nf/film ist (noch) war ein TAZ-Kinospot zum Download zu finden, der der „Bild“-Zeitung nun gar nicht gefallen hat – Bildblog berichtete natürlich:

Die „F.A.Z.“ berichtet, Springer habe am Montag eine einstweilige Verfügung gegen die „taz“-Werbung erwirkt. Sie zitiert den „Bild“-Sprecher Tobias Fröhlich mit den Worten: „Unsere Leser werden hier in einer Weise herabgesetzt und herabgewürdigt, die wir nicht akzeptieren können. Wir stellen uns vor unsere Leser.“

Wo die „Bild“-Zeitung eine Herabwürdigung ihrer Leser erkennen will, frage ich mich dann schon. Zumal „Bild“ ja nicht wirklich für eine besonders zimperliche Berichterstattung berühmt ist…

[Inzwischen (4.11.) ist der Download nicht mehr möglich, der Axel-Springer-Verlag hat eine einstweilige Verfügung erreicht.]

„Wie von Sinnen“

2.11.2005

„Wie von Sinnen“ lautet die Überschrift von Giovanni di Lorenzos heutigem „Zeit“-Beitrag, den er wie folgt eröffnet:

Wissen diese Politikerinnen und Politiker eigentlich noch, was sie ihren Wählern zumuten? Weiß es die SPD, die an einem Selbstzerstörungsgen zu kranken scheint? Weiß es Edmund Stoiber, der in größter allgemeiner, aber nicht persönlicher Not Berlin verlässt? Und was haben jene im Sinn, die jetzt von Neuwahlen schwadronieren und dabei vergessen, dass viele Bürger schon am 18. September missmutig und misstrauisch ihren Stimmzettel abgaben?

Di Lorenzo stellt nicht nur richtige Fragen, er beschreibt das derzeitige Kasperletheater in der Hauptstadt sehr treffend: ein lesenswerter Beitrag, wie ich finde. Den Schluss, zu dem er kommt, halte ich leider nicht für an den Haaren herbeigezogen.

Selber lesen!

Es gibt noch viel zu sehen…

31.10.2005

… packen wir’s an! Ich habe erst 18 (8%) aller Staaten besucht… aber da kommt ja vielleicht noch das eine oder andere Land hinzu :)


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(Via k-zone)