Die bösen Lokführer aber auch…
8.08.2007Ist es nicht faszinierend zuzusehen, wie in den letzten Tagen eine immer größere Drohkulisse gegen die Lokführer aufgebaut wurde (und die Medien sich meist unreflektiert zum Sprachrohr von Lobbyisten machten)?
Da wurde von „drastischen Konsequenzen“ und „unabsehbaren Folgen für die Bahn“ gesprochen. Natürlich an die Adresse der Arbeitnehmer, nicht etwa der Geschäftsführung.
Geradezu beeindruckend auch das Lamento über die Kosten, falls der Güterverkehr bestreikt würde. Da wurde auf „Just in time“-Produktion umgestellt, weil man sich so die teure Lagerhaltung spart. Und dann wollen die bösen Lokführer streiken…
Fast erstaunlich der Ruf nach dem Eingreifen der Politik. Weil er just von denen kommt, die jegliche Einmischung des Staates normalerweise sofort als kommunistische Entgleisung denunzieren.
Wie schwach muss die deutsche Wirtschaft sein, wenn sie sich angesichts einer Streikdrohung schon vollkommen kollabieren sieht? Oder war das vielleicht nur ein hübsches Beispiel für erfolgreiche PR- und Lobby-Arbeit?
Egal… Ein Arbeitsgericht hat den Streik untersagt. Wir werden also nicht erleben, ob die deutsche Wirtschaft wegen eines Streiks innerhalb weniger Tage geschlossen Insolvenz anmelden muss.
(Wie machen das eigentlich die… Franzosen zum Beispiel?!)
Das Doping nimmt kein Ende…
18.07.2007… und alle tun verwundert. Das wiederum finde ich sehr erstaunlich. Natürlich wird es weiterhin Doping geben und natürlich werden weder der Rad- noch ein anderer Sport über Nacht sauber. Wenn überhaupt – schließlich geht es um große Summen.
Interessant ist die Entscheidung von ARD und ZDF, die Live-Berichterstattung auszusetzen. Im ersten Moment – so aus dem Bauch heraus – fand ich das albern und überzogen (dabei interessiert mich Radsport null). Aber eigentlich gefällt mir die Überlegung dahinter. Das trifft auch die Sponsoren. Die mit dem Geld. Die, die Entscheidungen treffen. Vielleicht auch eines Tages gegen Doping. Und vielleicht dann sogar ernsthaft.
Oder bin jetzt ich naiv?
SecondLife-Hype am Ende. At last.
18.07.2007SecondLife hier, SecondLife dort – eine kleine Weile war die virtuelle Welt Liebling der Medien. Was sie dann auch zum Liebling der Werbebranche machte. Entsprechend wurden riesige Etats vernichtet – na, wenigstens hat das ein paar Marketing-Gurus und Mediengestaltern für ein paar Monate die Miete bezahlt. Und die Raten für den Tuareg (also bei den Gurus). Bis die Entscheider merkten, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.
Aber Hype-Affin sind sie trotzdem. Und rennen jetzt halt zur nächtsten Geldgrube.
Contre nous de la tyrannie
14.07.2007Pünktlich zum französischen Nationalfeiertag kehrt der Sommer zurück. Perfekt!
Und natürlich trällert der halbe Gallier in mir wieder ein Liedchen. Wie jedes Jahr ;-)
Stöckchen aus dem hohen Norden
13.07.2007Krenzi bewarf mich mit einem Stöckchen. Pawlow wäre fast zufrieden: Nach ein paar Tagen reagiere ich sogar ;-)
Ok hier die Regeln:
Jeder beschreibt acht Dinge von sich. Wer das Stöckchen zugeworfen kriegt, schreibt das alles in sein Blog rein, mitsamt den Regeln. Nun überlegt man sich, an welche acht Personen/Blogs man das Stöckchen weiterreicht. Schlussendlich schreibt man bei den Betreffenden einen entsprechenden Kommentar in das Blog.
1. Ich bin bekennender Teilzeit-Hedonist.
2. Frisch gebackener Papa bin ich auch. Und benehme mich entsprechend gaga. Ich spanne mir z. B. das Kind in einem Tuch um den Bauch und spaziere glücklich grinsend im Seepark umher.
3. Ich beneide dabei meine Liebste: Im Gegensatz zu mir hat sie fast alle Schwangerschaftskilos wieder unten.
4. Ich renne praktisch ständig mit meinem Fotoapparat rum.
5. Ich rauche seit fast einem Jahr nicht mehr. Vom Coffein werde ich aber nicht freiwillig lassen!
6. Ich bin Mac-Aficionado ohne ein Jünger von Steve Jobs geworden zu sein (trotzdem hier ein Link zu einer beeindruckenden Rede, die er 2005 in Stanford hielt).
7. Ich kann ein ziemlicher Diftelesschisser sein. Insbesondere wenn es um falsch gesetzte Apostrophe geht. Oder unverzeihliche Anglizismen. Wie z. B. diese Unsitte, „in“ vor eine Jahreszahl zu klatschen. Das geht im Deutschen einfach mal nun sowas von gar nicht.
8. Ich liebe gute Typographie.
Soweit das Stöckchen. Nun werfe ich es weiter. An Himmelskratzer, Roger, Zucker, Mela, Fifi, Geewiz, Jens und Pixeljunkie. Aber eine Abweichung von der o. g. Regel sei mir gestattet: Die beworfenen müssen es selber merken (oder auch nicht), ich mache keinen Hinweis per Kommentar ;)
Randnotiz
12.07.2007Da echauffiert sich ein Fachblatt der Werbebranche über die Werbetexter, die vollkommen beratungsresistent weiterhin Werbebotschaften auf Englisch oder Denglisch konzipierten – obwohl das Publikum diese so doch nun erwiesenermaßen nicht oder sogar falsch verstehe.
Dieser Kritik mag ich mich da durchaus anschließen. Nicht nur, weil sich sogar in den Führungsetagen das „verhandlungssichere“ Englisch ja schließlich oft genug als Schatten des Jahrzehnte zurückliegenden Schul-Englisch entpuppt.
Aber die Kritik kam wie gesagt von einem Fachblatt der Werbebranche. Und Fachblätter scheinen hierzulande ja merkwürdigerweise der Meinung zu sein, ganz viel Fach-Englisch verwenden zu müssen.
Sprich: Man kritisiert „Come in and find out!“ (auch für mich einer der grottigsten Sprüche der letzten Jahre) und schreibt quasi im gleichen Atemzug von Spendings, Wordings und – sehr wichtig! – PoS. Also „Points of Sale“. Weil die deutsche Sprache ja keine Worte für Ausgaben, Formulierungen oder gar Verkaufsstellen kennt :-)
Byebye Flickr!
8.07.2007Ich will von Flickr mein Geld zurück. Das Flickr-Team ignoriert meine Mail. Aber scheinbar ist es hilfreich, Yahoo direkt anzuschreiben.
Versuch macht kluch! Folgendes Schreiben liegt kuvertiert bereit, um morgen eingeworfen zu werden:
Betrifft: „Flickr Pro“-Mitgliedschaft
Account: „xxxxx“ (17361444@N00)Sehr geehrte Damen und Herren,
unter dem Vorwand sich dem deutschen Jugendschutz zu beugen, hat „Flickr“ sich entschlossen, u. a. deutsche User zu zensieren. Dies stellt eine Veränderung der AGB dar und begründet m. E. ein Sonderkündigungsrecht für „Pro“-Mitglieder. Die „Flickr“-Mitarbeiter bevorzugen es jedoch, eMail-Anfragen hierzu schlicht zu ignorieren.
Da „Flickr“ sich offenbar auch nicht verpflichtet fühlt, ein Impressum zu führen, wende ich mich an Sie: „Flickr“ gibt an, eine „Yahoo! Company“ zu sein.
Leider hatte ich meine „Pro“-Mitgliedschaft wenige Tage vor Einführung der Zensurmaßnahmen um ein Jahr verlängert. Aufgrund der veränderten Situation mache ich hiermit mein Sonderkündigungsrecht mit sofortiger Wirkung geltend und erwarte die Erstattung zuviel gezahlter Beiträge auf mein Konto xxxx bei der xxxx (BLZ xxxx).
Ich bitte um schriftliche Bestätigung und verbleibe
mit freundlichen Grüßen,
Der iPhone-Hype saugt. Aber sowas von!
6.07.2007Werden die Jungs in den Redaktionsstuben von Apple bezahlt? Oder glauben sie wirklich, Otto Normalverbraucher bestehe ganz dringend auf mindestens halbstündliche Updates, welche Telefongesellschaft Apple nun als arrogant bezeichnet weil sie den Zuschlag beim iPhone nicht bekommen hat?
Irgendwie nervt das. Oder bin ich da ganz allein? Seid Ihr alle ganz heiss darauf jetzt schon zu erfahren, welcher Provider das europäische Weihnachtsgeschäft (!) mit dem Kult(?)-Mobiltelefon aus Cupertino einläuten wird?
Ich glaube: Nein! :-)