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Randnotiz von unter der Dusche

9.09.2007

CDU-Generasekretär Pofalla will Kruzifixe an allen deutschen Schulen tönt es da aus dem Radio, während ich unter der Dusche stehe. Und die bayerische Landesregierung plane angeblich ein Gesetz, welches die Verspottung von Religion unter Strafe stellt.

Unweigerlich blitzt vor meinem geistigen Auge ein Bild von Ahmadinedschad auf und ich erinnere mich an den Karikaturenstreit.

Es wird in Zukunft schwerer, zu unterscheiden. Kann das sein?

Update (15.09.): Kardinal Meisner spricht zu seinen Schäflein: „Dort, wo die Kultur von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, erstarrt der Kultus im Ritualismus und die Kultur entartet. Sie verliert ihre Mitte.“ Nicht nur deshalb brisant, weil hier Assoziationen an das Vokabular der Nationalsozialisten erweckt werden.

Klick Dich rein!

8.09.2007

Gleich nach Ansagen wie „www bla minus fasel de“ oder „www dot blafasel dot de“ überkommen mich Würgegefühle, wenn jemand versucht mich mit „klick Dich rein“ zu ködern. Oder mich gar dazu auffordert, auf seiner Seite „nach unten zu klicken“.

Bin ich zu strukturkonservativ für diese Welt, dass mich derartiger verbaler Nonsense nervt?

Das Ding mit dem „Minus“ hat seine eigene Tragikomik: Da bemüht sich der Werbende, das Produkt in ein supertolles Licht zu stellen und beim – Achtung! Neudeutsch! – Call for action zerstört er die ganze positive Kraft mit einem dicken, fetten, roten MINUS.

Der „dot“… naja, der klingt für mich einfach nur affektiert. Rein subjektiv, mag sein. Aber dot-affine Leute sind mir halt eben suspekt. Rein persönlich :-)

Tja… Und das Reingeklicke zeugt m. E. einfach nur von einer großen Portion null Ahnung. Soll vermutlich besonders jugendlich klingen. „Hey! Sei cool und hip, klick Dich supertoll bei uns rein. Wir sind auch ganz supertoll cool! Wir haben es 12 Jahre nach dem Massenstart des ‚World Wide Web‘ geschafft, auch eine Homepage zu haben!“ Womöglich ist das Ding dann auch vollkommen unergonomisch, weil grottenschlecht in Flash umgesetzt. *seufz!*

Beleidigter Spammer :-)

6.09.2007

Es ist schon ziemlich dreist, seinen Spam mit einem Disclaimer als Intro abzuschicken:

unsere Projektausschreibungen sind kein SPAM sondern gezielt ein Angebot einer Zusammenarbeit. Wir haben als Visitenkarte alle unsere Daten hinterlegt, um Sie von unserer Seriösität zu überzeugen.
Sollten Sie wider Erwarten trotzdem anderer Meinung sein, so schreiben Sie uns eine kleine Rückmail oder rufen Sie uns an, damit wir Sie aus unserem Verteiler austragen, was wir postwendend tun.
Dafür danken wir Ihnen schon im Voraus ;-)

(Hervorhebungen aus dem Original übernommen!)

Seriös ist was anderes, aber egal. Solch eine Formulierung fordert heraus. Nämlich unterkühlt zu fordern, aus dem Verteiler des Spammers ausgetragen zu werden. Spannend ist, wenn der gänzlich unsouverän reagiert:

vielen Dank für Ihre Rückantwort.
Daß Ihre Adresse nicht gelöscht wurde lag daran, daß Sie bei uns mit :  xxx@xxxx erfaßt sind. Ihre obige E-Mail-Adresse kennen wir nicht.
Sie sind jetzt bei uns ausgetragen/gelöscht  und werden nicht mehr angeschrieben, es sei denn, Sie treten mit einer weiteren, nicht identifizierbaren E-Mail auf.
Daß die von uns zugesandte E-Mail „unverlangt“ war stimmt leider nicht. Wieso gibt es bei Ihrem Internetauftritt einen Kontakt-Button ???
Außerdem, wenn Sie schon mit rechtlichen Schritten drohen, sollten Sie sich selbst einmal an die Nase fassen. Ihre E-Mails entsprechen keinesfalls den gesetzlichen Richtlinien. U.a. fehlt die vorgeschriebene Visitenkarte. Wenn Sie hier an den Falschen geraten, werden Sie sofort bußgeldlich abgemahnt.

Wir wünschen keinen Kontakt mehr mit Ihnen.

Welch ein Schenkelklopfer! Dass ich mir rechtliche Schritte vorbehalten habe, gefiel Stefanie – die mit Günther unterschreibt – offenbar nicht. Wie gut, dass ich an den Richtigen geraten bin und nicht bußgeldlich abgemahnt werde.

Neben dieser höchst amüsanten Komponente der schnippischen Mail beeindruckt aber die gesteigerte Resistenz gegen das Begreifen simpelster Zusammenhänge.

Und natürlich, die Blöße, die sich Günther (oder Stefanie) da gegeben hat :-)

Jede Lüge braucht einen Mutigen, der sie zählt

1.09.2007

Die Ähnlichkeit mit einem anderen Slogan ist vermutlich nicht unerwünscht ;-)


Link: sevenload.com

Ruft die BZ ihre Abonnenten dazu auf, zu kündigen und künftig „Bild“ zu lesen?

1.09.2007

Zumindest kam mir gestern dieser Gedanke, als ich in der Mittagspause auf Seite 2 der Freitags-BZ lesen konnte:

BERLIN. Die Bild-Zeitung hat Ulla Schmidt gestern bestimmt mit großer Freude gelesen. Denn in großen Lettern teilt Deutschlands größtes Blatt seinen Lesern mit, was die Bundesgesundheitsministerin bei der Pflege verändern will. Das hatte Schmidt zwar schon Mitte Juni mitgeteilt, als sie sich mit der CDU/CSU auf so genannte Eckpunkte ihrer Pflegereform verständigt hatte. Aber nichts verschafft so viel Resonanz wie eine große Aufmachung in der Bild.

(Quelle: Walker, Bernhard in der Badischen Zeitung vom 31.8.2007, S. 2: „Entlastung für den Ernstfall“)

Vielleicht ist es auch böse Ironie. Schließlich könnte der Hinweis auf Mitte Juni ein gut getarnter Seitenhieb auf die Aktualität der „Bild“ sein. Aber der Artikel selbst ist ja scheinbar auch nur eine Reaktion auf den „Bild“-Bericht?

Man weiss es nicht. Und so ganz ohne Smilies…

;-)

Online-Durchsuchung: Schäubles Bundestrojaner und das Vertrauen in den Rechtsstaat.

1.09.2007

DiscussionDie Öffentlichkeit werde falsch informiert, wirft Beate Merk, CSU-Justizministerin in München, Gegnern der Online-Durchsuchung vor. Und das, nachdem gerade erst bekannt wurde, dass die geheime Staats-Schnüffelei auf Privat-Computern auch ohne richterlichen Beschluss möglich sein sollen! Die Politik hat Angst vor einer Hysterie. Oder nur vor Bürgern, die Ihre Rechte nicht opfern wollen?

Da mag der BKA-Chef versuchen zu beschwichtigen und von „fünf bis maximal zehn solcher Maßnahmen pro Jahr“ reden… wer sich nicht einlullen lässt, dem ist auch klar wie das dann „im echten Leben“ funktioniert: Ist ein Werkzeug erstmal da, wird es auch genutzt werden. Und natürlich wird es Begehrlichkeiten geben, es intensiver Nutzen zu können.

Wir erinnern uns: Ein Argument Schäubles war, dass ein Notebook bei einer realen Durchsuchung ja leicht übersehen werden könne. Ich frage jetzt mal nicht, für wie schlampig er seine Beamten hält. Nachdem die Politik aber inzwischen festgestellt hat (hat sie wirklich?!), dass der Versand von viren-verseuchten Amts-eMails nicht der einzige und vor allem nicht der zuverlässigste Weg zur Trojaner-Verbreitung ist, gibt es neue Überlegungen: Der Bundestrojaner könnte ja auch verdeckt von einem Einbrecher Beamten direkt auf dem Rechner installiert werden. Also auf dem Notebook, welches bei der realen Durchsuchung niemandem aufgefallen war.

Frau Merk spricht davon, dass der Staat ja auf der Höhe versierter Verbrecher sein müsse. Halten wir fest: Es geht also schon längst nicht mehr „nur“ um Terroristen. Also wird es auch nicht bei maximal 10 Fällen bleiben. Die „Augenhöhe“ ist auch nur ein altes Argument. Ein ziemlich verwaschenes zudem. Erinnert mehr an Wettrüsten und Kalten Krieg, denn an kriminalistische Methoden der Fahnung und Verbrechensbekämpfung.

Offenbar hält die Politik das Stimmvieh den Bürger für genau so blöd, wie den versierten Verbrecher. Erster soll alles glauben, was Politiker so von sich geben. Letzterer hat genügend Möglichkeiten sich und seine Daten vor den Staatsorganen zu schützen. An öffentlich zugänglichen Computern und mit anonymen eMail-Diensten. Zum Beispiel.

Ich habe nichts zu verbergen. Und meine Privatsphäre ist meine Privatspäre. Weder Schäuble noch sonst irgendjemand hat seine Nase ungefragt in meinen Rechner zu stecken.

Schon wieder einen Audi A3 gewonnen. Heute sogar per Mail!

28.08.2007

Schon wieder Spam in der Mailbox, der angeblich keiner sein will…

Burda Direct ist strikt gegen SPAM! Sie erhalten diese E-Mail, da Sie uns bei einem Gewinnspiel, einer Online-Bestellung oder telefonisch Ihr Werbe-Einverständnis erteilt haben (opt-in). Sollten Sie in Zukunft keine E-Mail mehr von uns erhalten wollen, respektieren wir natürlich Ihren Wunsch. Bitte klicken Sie dazu auf folgenden Link: […]

Mal sehen, ob eine möglichst unterkühlte eMail endlich Abhilfe verschafft?! Ich mein… wie seriös soll denn SO ein Spam sein?!

Sie haben gewonnen!!!

Ihre E-Mail Adresse xxx@xxxx.de wurde soeben von unserem unabhängigen Zufallsprogramm als Sofort-Gewinner gezogen – ausgewählt aus 100.000 Burdadirect Newsletter-Empfängern!

UNSER HAUPTPREIS IST EIN NAGELNEUER AUDI A3

DIE FARBE DES WAGENS DÜRFEN SIE FREI WÄHLEN

GRATIS-GESCHENK ALS DANKESCHÖN: GEBÜHRENFREIE MASTER-CARD GOLD FÜR 0,- EUR!!!

An einem guten Tag gewinne ich LOCKER ein ganzes Dutzend Audi 3 – zumindest versprechen einem das diverse Pop-Ups, bevor man sie genervt wegklickt. Da brauche ich solchen Spam nicht auch noch in der Mailbox.

Aber vielleicht hat Burdadirekt ja Negativ-Werbung nötig, weil die Konsumenten viel zu viele Burda-Produkte kaufen? Ich kann das auch gerne in Zukunft lassen, wenn ich schon so freundlich darum gebeten werde…

Nikotinentzug oder „Der Kampf mit dem Nikotinmonster“: ein Jahr rauchfrei.

25.08.2007

Lazy sundayLetzten Sommer, am 21. August wurde ich „trockener Raucher„. Und das, obwohl da durchaus noch Zigaretten im Haus sind :-) Und trotzdem hat das Nikotinmonster die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es mich doch überrumpeln könnte…

Es ist ja schon spannend: Ich rieche teilweise sogar, wenn ich mit dem Auto – bei geschlossenen Fenstern! – an Rauchern vorbei fahre. Früher musste eine Kneipe schon arg verqualmt sein, als dass mir das irgendwie aufgefallen wäre. Es störte mich auch wenig, wenn jemand am Nachbartisch rauchte, während ich aß. Das ist heute definitiv anders.

Aber obwohl mich der Rauch inzwischen doch eher stört, gibt es schon noch ab und an Momente, in denen das Nikotinmonster auf meiner Schulter sitzt… „Eine ist keine! Lass Dir doch eine Zigarette anbieten! Die schmeckt lecker! Und Du weisst doch, wie gut Dir das Nikotin tut!“ Spannend, was dieses eklige Vieh im Bruchteil einer Sekunde für Romane erzählen kann, oder? :-)

Aber auf der anderen Schulter sitzt mein Vernunftsengelchen. Es wirft dem Monster inzwischen nur noch einen kurzen scharfen Blick zu. Dann ist es mir natürlich sofort klar: Nikotin tut nur dem Abhängigen gut. Nämlich dann, wenn sein Gift-Spiegel durch eine Kippe wieder auf das gewohnte Niveau angehoben wird. Ansonsten ist Nikotin eine eklige, gelbe und klebrige Substanz und verklebt die Lunge so wie die Tapete.

Und: Es geht mir prächtig, so ganz ohne Zigarette :-)

Haben Biertrinker etwa das bessere Umweltbewusstsein?

21.08.2007

Die Mehrwegquote sei im freien Fall, berichtet tagesschau.de. Das ist in der Tat wenig erfreulich – aber ist wirklich die Bequemlichkeit des Konsumenten die Ursache? Oder liegt es vielleicht auch daran, dass gerade die Discounter aus – finanzieller – Bequemlichkeit gar keine Alternativen anbieten?

Für mich als Konsumenten macht es in der Praxis keinen Unterschied, ob ich Pfand auf eine Mehrweg- oder eine Einwegflasche zahle. Beide muss ich zurückbringen, sofern ich mein Geld zurück will.

Laut aktuellen Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) liegt die Mehrwegquote nur noch bei knapp 31 Prozent, vor vier Jahren betrug sie noch rund 58 Prozent. Nur bei Bier liegt die Mehrwegquote bei fast 90 Prozent.

Ist im Tagesschau-Beitrag zu lesen. Sind also ausgerechnet Biertrinker die Menschen mit dem größeren Umweltgewissen? Oder sind sie einfach nur strukturkonservativer, weil sie Bier aus der Plastikflasche ablehnen?

Sternschnuppen-Alarm :-)

15.08.2007

Romantiker und Nachtfotografen aufgepasst! Wie RTL-Wetter berichtet:

Am 1. September rast die Erde mitten durch die Reste eines Kometenschweifs. Es handelt sich um die seltenen Aurigiden. Experten rechnen mit einem Schauer von 600 Sternschnuppen pro Stunde.

Zwar wird das Maximum um die Mittagszeit erreicht, aber mit etwas Glück werden auch am Abend noch genug grünlich-blau leuchtende Aurigiden-Sternschnuppen zu sehen sein.