Sind Sie sicher, dass Sie kündigen wollen?
Mein Premiere-Abo sollte wieder teurer werden. Und weil ich mich in letzter Zeit immer öfter über das Angebot geärgert hatte, beschloss ich zu kündigen. Jeden Monat knapp 37 Euro, das erscheint mir nicht mehr angebracht. Klar: gute Filme strahlen sie immernoch aus, nur – das mag subjektives Empfinden sein – weniger als früher. Dafür gibt es zwar immer mehr Wiederholungen, aber das ist nicht wirklich das, was ich von Bezahl-TV erwarte. Und hey, gerade das Weihnachtsprogramm fühlte sich für mich wie der Aufguß von letztem Jahr an. Zwischenzeitlich gab es da noch das Fußball-Desaster, aber das ist mir eigentlich egal: das Sport-Angebot hatte ich gar nicht gebucht.
Also habe ich meine Kündigung zum nächstmöglichen Termin (31. Januar) abgeschickt und erhielt auch die geforderte Bestätigung. Die Marketing-Heinis sind ja immer wieder spannend. Anstatt mir schlicht die Kündigung zu bestätigen, soll mir als besonders treuem Kunden suggeriert werden, ich würde jetzt was verpassen: „Umso bedauerlicher, dass Sie uns verlassen und auf die vielen spannenden Stunden mit Premiere verzichten möchten.“ Und man will mich umstimmen. Dazu soll ich dann auch noch eine teure 01805-„Service“-Nummer wählen. Nun… Mondschein und so. Ich war zurechnungsfähig, als ich kündigte. Und das tat ich, weil mich die „spannenden Stunden mit Premiere“ nunmal zunehmend langweilten.
Aber egal, sowas gehört wohl in so ein Schreiben rein…
Verarscht komme ich mir dann hingegen vor, wenn kurz darauf das Telefon klingelt und eine Frau mich fragt, womit mich Premiere verärgert habe. Verärgert? Die Antwort interessiert sie natürlich nicht wirklich und so lenkt sie unser Gespräch flott zum Thema Tarifstruktur. Sie bietet mir an, mein Abonnement zu verlängern: Für ein Jahr soll ich mein Programmpaket für knapp 28 Euro im Monat sehen können. Hallo? Demnach ist also der treue Premiere-Kunde der Dumme. Er zahlt brav jeden Monat den vollen Preis. Und wer mit Kündigung droht, bekommt ca. 9 Euro Rabatt. Jeden Monat, ein Jahr lang.
Das ist dann wirklich eine spannende Strategie, um Kundentreue zu belohnen. Aber ich verzichte. Trotzdem und deswegen.