Wall erobert Freiburg
Anfang September hat die Firma Wall die Stadt Freiburg mit den ersten (!) 130 „Stadtmöbeln“ – so nennt man das heute – ausgestattet. Neben der laut gepriesenen Weltneuheit – einer selbstreinigenden Toilette bei der aus zwei Kabinen eine wird, wenn sie von Körperbehinderten benutzt wird – handelt es sich dabei um ein paar Infoterminals an denen Passanten sogar 5 Minuten kostenlos im Netz surfen können (was für einen kurzen Check des Webmail-Accounts auf Reisen durchaus praktisch sein mag) und hauptsächlich um „moderne Litfaßsäulen“. (Siehe dazu auch den Pressetext)
Allerdings muss man sich als Autofahrer schon wundern, wo diese – in der Nacht hell beleuchteten – Werbetafeln aufgestellt werden: Sie stehen besonders häufig neben Ampeln oder auf den Grünstreifen zwischen Fahrbahnen. Und dort ziehen sie – insbesondere im Dunkeln – die Aufmerksamkeit der Fahrzeuglenker auf sich oder versperren schlicht und einfach die freie Sicht auf das Verkehrsgeschehen. Das mag im Sinne der Werbeindustrie sein – ist es aber auch im Sinne der Verkehrssicherheit?
Ein Bekannter aus Berlin kommentierte mein erstes „Wall-Foto“ bei Flickr wie folgt:
hans wall spielt sich hier schon seit jahren als wohltäter auf indem er überall seine „stadtmöbel“ aufstellt, ohne kosten für die stadt. das er als gegenleistung hunderte großwerbetafeln aufstellen darf, wird dabei selten erwähnt
Warum ist eigentlich noch niemand darauf gekommen, Verkehrsschilder bürgerfreundlich zu verschönern? Unsere Städte sollen ja weiterhin schick möbliert sein!
Ich habe mal – Quick & Dirty, ‚tschuldigung! – einen Entwurf hingespengelt, wie das aussehen könnte. Platz ist ja da!