Apple-Aficionado sagt „Nein“ zum iPod.
Während ich persönlich wunderbar auf einen tragbaren MP3-Player verzichten kann und auch der aufkommende Hype „Podcasting“ mich nicht dazu bringen wird, mir so ein Gerät zuzulegen, sieht das meine Freundin anders: Sie möchte sich einen dieser modernen Walk-Männer zulegen.
Von meinem Apple-Virus angesteckt, war für sie von Anfang an klar: es soll ein iPod sein. Ob nun „Shuffle“, „Mini“ oder das „Original“ – das war noch zu klären. Schweren Herzens (gefallen tun sie mir alle drei ja schon) habe ich ihr aber abgeraten.
Nein, ich zweifle nicht an der Qualität (am Design sowieso nicht), ich zweifle jedoch daran, dass sie daran lange Spass haben wird. Nicht, weil ich glaubte, dass er schnell in der Ecke verstaubt, sondern wegen des Akkus.
Wir kennen das ja von anderen mobilen Stromverbrauchern: egal wie modern der verwendete Akku ist, er hat nur eine begrenzte Lebenszeit. Die ist zum einen abhängig von der Anzahl der Ladezyklen und der Pflege der aufladbaren Batterie, zum anderen ohnehin auf zwei bis drei Jahre begrenzt. Das ist technisch bedingt und deswegen durchaus akzeptabel. Ideal sind eigentlich Akkus im AA-Format, die bekommt man quasi überall für kleines Geld. Gerade für kleinere Verbraucher wären sie deswegen ideal, allerdings brauchen sie relativ viel Platz, weswegen sie halt nicht für kompakte „LifeStyle“-Geräte taugen. Man könnte meinen, ein weiterer Grund sei, dass die Hersteller für proprietäre Lösungen ausserdem mehr Geld verlangen können.
Der Akku-Tausch kann also eine teure Geschichte werden, weswegen ich mich bei Anschaffungsplänen für entsprechende Geräte immer auch für diese Frage interessiere. Und das ist die Achilles-Ferse aller iPod-Modelle: ein Austausch des Akkus durch den Endverbraucher ist nicht vorgesehen. Das Gerät muss eingeschickt werden und wird durch Apple offenbar komplett ausgetauscht – zumindest verstehe ich die entsprechende Seite so. Das dauert bis zu drei Wochen und kostet in Deutschland derzeit € 130,60 (Österreich: € 108,-) – Preise für den iPod Shuffle sind nicht angegeben, da Apple dieses Gerät ab 99,- Euro anbietet ist es hier vielleicht einen Tick günstiger. Am Rande sei erwähnt, dass ich bei Cyberport einen Ersatzakku für mein iBook für 119,- Euro plus Versand bekomme – womit ich mich deutlich leichter anfreunden kann.
Apples iPod ist also ein typisches Wegwerfprodukt – wenn Akku tot, dann iPod tot. Gefällt mir nicht, obwohl ich weiss, dass nichts für die Ewigkeit gemacht wird: denn die anderen Teile sollten eine der Batterie überlegene Lebensdauer haben. Und hey! Meine erste Spiegelreflex-Kamera macht auch nach 20 Jahren noch tolle Fotos und der Sony Walkman, mit dem ich im Schulbus saß, spielt auch heute noch anstandslos die Musik dieser Zeit ;)
Andere Hersteller trauen ihren Kunden durchaus zu, einen Akku selbst austauschen zu können und verlangen für das Ersatzteil auch deutlich weniger Geld. Und deswegen liegt nicht mehr der iPod in der Gunst meiner Freundin vorne, sondern der Creative Zen Micro.