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Strohwitwer

Bevor ich zur Problemstellung komme, erstmal eine Definition von WikiPedia:

Strohwitwer (entsprechend dem englischen Grasswidow, Graswitwe), ist ein Witwer auf Zeit, also ein zeitweilig von der Frau verlassener Ehegatte. Stroh steht hier für Bett, wie in der Klage Marthas im Faust: Und läßt mich auf dem Stroh allein!

Strohwitwen gibt es vermutlich ebenso häufig, die männliche Form tritt jedoch öfter auf, da sie das Klischee des im Haushalt unbeholfenen Mannes bedient.

Ein noch heute gültiger Begriff – nicht nur für männliche Personen, die in einer Ehe leben und zeitweilig von ihrer Partnerin getrennt sind, sondern auch für Männer, die in einer temporären Beziehung zu einer Frau oder einem Mann leben und für eine kurze oder längere Zeit alleine sind.

Das Problem: das Klischee des im Haushalt unbeholfenen Mannes

Nun war ich lange genug Single um mich im Haushalt auszukennen. Auch wenn keine Spülmaschine in der Küche stünde, wäre ich demnach in der Lage, Geschirr zu spülen, meine Hemden bügele ich seit jeher selbst und wie der Staubsauger funktioniert, ist mir ebenfalls bekannt. Und da ich zu Single-Zeiten nicht das Geld hatte, alle Mahlzeiten des Tages ausser Haus einzunehmen, bin ich durchaus in der Lage, vier Tage ohne bessere Hälfte zu überleben und nicht zu verhungern.

Frau Schatz – die mich in den letzten Jahren mehr oder weniger aus der Küche verbannt hat (nicht, weil ich so schlecht kochen würde, sondern weil sie es selbst so gerne tut) – weiss jedoch, dass ich für mich alleine nicht anfange etwa Steaks mit Gratin Dauphinois zu zaubern und sorgte mit Befüllung des Kühlschrankes dafür, dass ich locker die kommenden zwei Wochen überleben könnte, ohne das Haus zu verlassen :-)
Es ist also nicht zu erwarten, dass ich an diesem verlängerten Wochenende gar fürchterlich Hunger leiden werde.

Dafür habe ich gestern ein anderes Klischee bedient und bin mit meinem besten Freund erstmal im Biergarten versackt (trotzdem heute morgen ohne dicken Schädel aufgewacht). Da es aber nicht so ist, dass Sonja mich mit dem Nudelholz in der Hand erwarten würde, wenn ich mir sowas erlaube, obwohl sie da ist, war das eigentlich auch nichts spektakuläres.

Vielleicht werde ich das Wochenende nutzen, an meinem alten Roller rumzuschrauben. Sofern der Wettergott mir keinen Strich durch die Rechnung macht… nötig wäre es dringend. Nicht nur, um Klischees gerecht zu werden :-)