Was haben wir schon getan?
Seit 1979 engagiert sich die Haiti-Hilfe Falkenstein vor Ort, zunächst in der „Armenhilfe“ von Pater Ferdinand Philippi im ärmsten Teil Haitis in der Umgebung von Gros Morne. Mit ihm haben wir gegen die Mangelernährung gekämpft, u. a. durch den Bau und den Betrieb von Garküchen. Die Krankenversorgung wurde verbessert, das Hygienebewusstsein, die Vor- und Nachsorge oft zu junger Mütter, Patenschaften wurden organisiert.
1996 dann, nach dem Weggang von Pater Philippi, eine Neuorientierung: Hilfe zur Selbsthilfe. Die Haushaltungsschule Foyer Alice Garoute im Umland von Port-au-Prince wird unterstützt. 40 Schülerinnen, zum Teil in einem Internat wohnend, werden in Hauswirtschaft ausgebildet und als Multiplikatoren auf dem Land eingesetzt. Hilfe zur Selbsthilfe wird weitergetragen in den Bereichen Ernährung, Erster Hilfe, Geburtshilfe und Krankenpflege.
Was wollen wir noch tun?
Hilfe zur Selbsthilfe ist jetzt erst recht unser Versuch, Menschen nachhaltig zu helfen ihre Fähigkeiten zu erkennen. So wie in der Ansiedlung Grand-Plaine im Bergland Haitis. In einer Art Selbsthilfegrupppe haben sich hier in einer Genossenschaft 800 Mitglieder zusammengeschlossen und nehmen ihre Zukunft selbst in die Hand. Jeder bringt sich ein mit dem was er kann, Straßen werden gebaut, Schulen, Obstgärten und Plantagen. Niemand bekommt Geld dafür.
Seit 1992 besteht diese Association des Originaires de Grand-Plaine und es hat sich viel getan. So ist die Analphabetenrate von 85% auf 20% gesunken. Das sagt fast alles. Manche Kinder gingen nur zur Schule, weil sie dort etwas zu essen bekamen. Diese Schulspeisung haben wir mitfinanziert.
Mit diesen Menschen in Grand-Plaine will die Haiti-Hilfe Falkenstein nun ein neues Bündnis schließen. Wir beteiligen uns an der Anschubfinanzierung von zwei Projekten, die einmal Gewinn abwerfen sollen aber jetzt schon Menschen Arbeit und Hoffnung geben: Einer Hühnerzuchtfarm zur Fleisch- und Eiweissversorgung und einer Gemüseplantage. Für das eine braucht man aber zuerst einmal Küken und für das andere Saatgut und Dünger.
Die folgenden Bilder vermitteln einen Eindruck des Gemüseanbaus und der Durchführung des Aufforstungsprogramms.
Es werden insgesamt 7 verschiedene Gemüsearten angepflanzt, von denen Weißkohl, Möhren, Tomaten uns bekannt sind. Außerdem gibt es verschiedene Bohnensorten, wie z. B. pois congo. Hier werden verschiedene Rabatten gezeigt, die die Vielfalt der Gemüseproduktion zeigen. Um den Schädlingsbefall so niedrig wie möglich zu halten, pflanzt man immer abwechseln an. Monokulturen sind sehr anfällig für Schädlinge.
Hier erklärt der Agronom, warum in dieser Reihenfolge und wie man anpflanzt. Die anderen Bilden zeigen die Vorbereitung der Beete für die Pflanzenkulturen.
Die nächsten zwei Bilder betreffen die Aufforstung und zeigen die Übergabe der von den Kindern aus der Vor- und Grundschule der École Verte aus Samen gezogenen Setzlinge an die Bauern, die sie dann auspflanzen.
Die folgenden beiden Fotos zeigen die Baumschule. Vor allem auf dem letzten Bild sind die kleinen Plastiksäckchen gut zu erkennen, in die die Samen gelegt worden waren. Sie werden wiederverwendet: Müllvermeidung ist oberstes Gebot bei der AOG.